Radfahren...!
Radtour von Hamburg nach Berlin
  2. Tag: Bleckede bis Lenzen
  (78,0 km)

Ein Fahrrad-Reisebericht
   mit 23 Bildern



Radweg an der Elbe bei Wehningen

Bei Kaiserwetter im Oktober und großartigen Fahrradwegen unterwegs an der Elbe - hier zwischen den Ortschaften Wehningen und Rüterberg.

Hier geht es direkt zum unmittelbar vorangegangenen Teil 1 des Fahrrad-Reiseberichtes von Hamburg nach Berlin, dem ersten Tag mit der Fahrt von Hamburg nach Bleckede.

 

Montag, 20. Oktober 2008, 9:10 Uhr, Bleckede.
 Temperatur: 7 Grad Celsius.

Der zweite Tag auf unserer Tour von Hamburg nach Berlin. Wieder besteige ich mein Fahrrad, wieder bin ich müde - wenn auch etwas anders, als am Tag zuvor, mehr körperlich müde. Denn: mein Geist ist heute wacher, die Nacht hat gut getan und das Frühstück in der Pension war ohne große Besonderheiten zweckmäßig und gut. Ich spüre förmlich, wie es mir neue Kraft gibt. Noch mehr Elan ziehe ich jedoch aus der Tatsache, dass der Tag mich und meine Liebste mit prallem Sonnenschein empfängt. Nichts ist mehr zu sehen von dem langweiligen, tief hängenden Grau des Vortages!

 

 

 

Zunächst beharre ich darauf, nicht sofort wieder auf die Strecke elbaufwärts zu gehen, sondern den Tag mit einer kleinen Besichtigung des "Elbschlosses Bleckede" zu beginnen. Dort soll es einen Aussichtsturm geben - da will ich rauf, natürlich, und den Blick über die Landschaft der Elbtalaue genießen! Schließlich will man ja auch die Elbe mal sehen, wenn man schon an ihr entlang radelt...

Schloss Bleckede

Der Innenhof des Schlosses in Bleckede.

 

 

 

Nun, das Schloss empfängt uns an dem frischen Tag total verlassen - und leider auch abweisend: der Aussichtsturm hat noch nicht geöffnet, wir sind schlicht zu früh. Das ist schade, denn die morgendliche Sonne gibt ein ganz wunderbares Licht. Aber nun denn - nachdem wir uns ein wenig im Schlosshof umgeschaut haben, gehen wir halt wieder auf unsere Strecke. Irgendwie ist ja vor allem auch der Weg das Ziel.

Auf der anderen Seite der Elbe, in Neu Bleckede, weithin sichtbar, ein Relikt aus der deutsch-deutschen Vergangenheit: Ein Wachturm aus DDR-Zeiten. Und ich hatte gedacht, dass man die alle abgerissen und geschliffen hat nach der Wende... Offenbar nicht!

 

 

 

Das Gefühl, hier durch die Sonne zu radeln, ist gleich ein ganz anderes als tags zuvor! Es ist zwar frisch, ja: kalt. Und es weht ein beachtlich kühler Wind direkt aus Süden - aber unsere Stimmung ist gut! Auf geht's! Südöstlich der Elbe entlang, ganz wie der Radführer es vorschlägt.

Leider ist es weiterhin so, dass man nicht AUF dem Deich entlang radeln kann, nur ab und zu mal auf die Deichkrone hinaufsprinten kann, wenn mal eine Asphaltierung schräg über den Deich geht (für landwirtschaftliche Zwecke und Deichschutzmassnahmen gibt es so was alle paar Kilometer).

Dort muss ich dann immer wieder mal hinauf, gucken, wie es denn auf der anderen Seite des Deiches aussieht, wie die Elbe sich präsentiert. Da gibt es dann auch immer wieder schöne Ausblicke - aber eigentlich hat man als Radfahrer nicht allzu viel von der Schönheit der Landschaft vor dem Deich der Elbtalaue. Es geht, wie am Tag zuvor, weiter an einer Art "grünen Mauer", also dem Deich, entlang.

Und auch heute ist es so, wie eigentlich immer: Im Laufe des Tages frischt der Wind auf. Obwohl er aus Süden kommt, ist er verblüffend kühl und böig - keine wärmende Brise! Aber es geht gut voran, unsere am Tag zuvor strapazierten Oberschenkel haben sich über Nacht gut erholt. Nur: Irgendwas stimmt da mit meinem Hintern nicht! Der fühlt sich von Anfang an eigentlich genauso an, wie gestern Abend am Ende der ersten Etappe...

Draisinenbahnhof Alt Garge

Hier kann man, wenn man denn noch mag, auch auf Gleisen Rad fahren: Der Draisinenbahnhof in Alt Garge. Die Strecke führt nach Bleckede.

 

 

 

Eine kurze Rast in Alt Garge - hier gibt es eine mietbare Fahrraddraisine für eine Fahrt nach Bleckede auf einer stillgelegten Bahnstrecke. Obwohl reizvoll, verzichten wir auf ein solches, morgendliches Erlebnis. Unser Bedarf am Radeln ist mit unseren Rädern schon gedeckt, eine Draisine brauchen wir nicht. Und nach Bleckede brauchen wir auch nicht. Aber interessiert registriere ich an der angrenzenden Strasse zum ersten Mal Bahnschranken, die quer zu den Bahngleisen verlaufen, um dem Autoverkehr Vorfahrt zu geben... Na so was!

Fähre über die Elbe bei Neu Darchau

Die Fähre "Tanja" über die Elbe zwischen Neu Darchau und Darchau.

 

 

 

Noch ein Stück weiter einer der Höhepunkte des Tages - die Elbfähre in Neu Darchau. An dieser Stelle die Elbe zu queren bedeutet zum einen, dass man nicht mehr durch den als besonders schön gepriesenen Ort Hitzacker in Niedersachsen kommt (die dortige Elbfähre hatte laut Radführer ihren Dienst für dieses Jahr fünf Tage zuvor eingestellt). Zum anderen werden wir nach einigen Kilometern dann in das nach Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen vierte Bundesland unserer Tour kommen: Mecklenburg-Vorpommern.

Allerdings nicht ab sofort, denn ich lerne: auch auf der anderen Seite der Elbe, auf dem Gebiet der ehemaligen DDR, ist Niedersachsen! In einer Bürgerabstimmung hat sich die Gemeinde Amt Heuhaus entschlossen, sich am 30. Juni 1993 Niedersachsen anzuschließen - und nicht weiter zu Mecklenburg-Vorpommern gehören zu wollen! Sachen gibt's!! Vielleicht beschließt ja Norderstedt auch irgendwann mal, zu Hamburg gehören zu wollen - oder, wer weiß, vielleicht will Neugraben plötzlich auch zu Niedersachsen gehören??? Jedenfalls war mir bisher unbekannt gewesen, dass Niedersachsen sich mit der Wende vergrößert hat...

Die Fährfahrt über die Elbe hat noch einen weiteren, erheblichen Vorteil: Ich kann mal einen Moment vom Fahrrad steigen! Trotz des guten Wetters merke ich, dass der heutige Tag hart wird! Der Hintern, Sie verstehen...

 

 

 

Auf der anderen Elbseite empfängt uns wieder der Blick auf einen früheren DDR-Wachturm. Wie merkwürdig! Ich dachte nicht, dass es von diesen Dingern noch so viele gibt!

Der Elbdeich hier scheint, vielleicht nach der großen Elbflut von 2002, erneuert zu sein - es gibt sogar nach einiger Zeit einen Radweg oben auf der Deichkrone! Endlich!! Bei der ersten Gelegenheit radeln wir dort hinauf - und der Ausblick ist wirklich klasse! Wie schön die Elbe doch sein kann! Als Hamburger, wo man die Elbe ja in erster Linie als Schifffahrtsstraße erlebt, kann man sich dieses ja kaum vorstellen!

Elbe bei Pommau

Blick über den Elbdeich bei der kleinen Ortschaft Pommau.

 

 

 

Es dauert aber gar nicht soo lange, bis meine Begleitung wieder runter fährt, auf die neben dem Deich liegende Straße. Der Wind direkt aus Süden ist hier oben doch verdammt kalt! Und: die Elbe "mäandert" hier noch etwas, ebenso wie der Deich. Das bedeutet, dass man den strammen Wind mal von der Seite hat, dann aber auch wieder direkt von vorn. Das ist ziemlich schnell zermürbend! Und recht bald resigniere auch ich und fahre wieder runter auf die begleitende Straße, die etwas windgeschützter ist. Mittlerweile mit empfindlich schmerzendem Po. Und ziemlich frustriert, schließlich will ich doch auch vom Fluss mal was sehen!

Radweg an der Elbe bei Gosewerder

Da lässt es sich fantastisch radeln: Radweg entlang des Elbe-Deichs, hier in der Nähe der Ortschaft Gosewerder.

 

 

 

Zugegeben: mein Po wird langsam zum ernsthaften Problem. Heute schaffe ich keine größere Etappe! Eigentlich mag ich schon jetzt, nach gerade mal rund 25 Kilometern, gar nicht mehr Rad fahren und würde am liebsten schon eine Bleibe suchen. Nur: die gibt es in der sehr dünn besiedelten Gegend hier nun gerade nicht... Meiner Mitradlerin geht es bestens - während ich leide. "Na komm, nur noch 40 Kilometer heute" meint sie. Und ich? 40 Kilometer noch? Ich bin fast den Tränen nahe...!

Doch dann folgt...

 

Der niederschmetternde "Höhepunkt" des Tages!

 

 

 

Also muss ich mir irgendwie kleine Etappenziele setzen und häufige Pausen "zur Po-Schonung" durchsetzen. Ein echtes Etappenziel ist jedoch in ca. 15 Kilometer das im Bikeline-Führer angepriesene Café im Gasthof Holm. Offenkundig das einzige Café weit und breit! Bis dahin muss ich also, zunächst einmal, durchhalten! Eine Baustelle am Elbdeich erzwingt darüber hinaus nicht ein paar Kilometer Fahren auf der Straße, sondern auch einen kleinen Umweg... Auch das noch!

Das ist hart! Das Radeln wird immer mehr zur Qual! Für mich jedenfalls. Was könnte man doch alles für andere, schöne Urlaube im Herbst machen...

Gar nicht so sehr, um mich von dem Gedanken an das noch so anscheinend unendlich weit entfernt liegende Café abzulenken, muss ich auf dieser extrem einsamen Strecke immer wieder an die uns beiden fehlende Luftpumpe denken! Wenn man hier einen Platten hätte, dann müsste man schon so einige Kilometer bis ins nächste Dorf schieben. Und ich würde meinen knallharten Sattel darauf wetten, dass dort niemand eine passende Hand-Luftpumpe für meine Schrader-Ventile auftreiben könnte!!

Wehnungen - Montag Ruhetag

Oh weh!! Montag Ruhetag im Gasthof Holm in Wehningen! Und das, wo wir uns mindestens die letzten 20 Kilometer auf einen Kaffee gefreut hatten... So ein Pech!

 

 

 

Aber wie durch ein Wunder haben wir keine Panne und das Café nähert sich uns etwas mühsam, aber doch! Es ist dann auch direkt am Deich sehr schön gelegen und sehr einladend. Aber dann entdecken wir das Schild lesen "Montags Ruhetag". Oh nein!! Nein, nein, nein! Wir können es nicht glauben! Natürlich hat der Inhaber seinen Ruhetag sicherlich redlich verdient - aber gerade heute?

Das wirkt wie ein K.O.-Schlag. Wie vom Blitz getroffen plumpsen wir beide in das Gras des nahen Deiches. Die Sonne wärmt an dieser windgeschützten Stelle doch noch - und sofort, tatsächlich wie bewusstlos geschlagen, schlafen wir beide ein...

 

 

 

Für etwa ein halbes Stündchen. Erst ein Fahrradge-räusch lässt mich hoch-schrecken. Das in meinen aktuellen Traum eingebaute Bild, mein irgendwo herum-liegendes Fahrrad würde gerade in dem Moment geklaut werden, erweist sich glücklicher-weise als falsch. Einer der ganz, ganz seltenen anderen Radler auf der Strecke hat uns passiert, das ist alles...

Allerdings: Jetzt ist meine Motivation auf dem absoluten Tiefpunkt! Wie soll es jetzt weiter gehen? Vor allem MAG ich nicht mehr auf meinem Sattel sitzen - und ich KANN auch nicht mehr auf meinem Sattel sitzen, keine drei Kilometer mehr!! Die schon geschafften 41 Kilometer sind doch eigentlich genug! Es geht nicht mehr!

Allein: es gibt keine Alternative!

Also geht es weiter - muss es weiter gehen. Immer weiter...

Eigentlich soll das Radfahren ja Freude bringen. Dieses Gefühl mag sich bei mir aber trotz des prallen Sonnenscheins einfach nicht einstellen an diesem Tag! Die Gegend schleicht so dahin, mit der Stadt Dömitz kündigt sich ein nächster Höhepunkt langsam an. Auf dem Weg dorthin streiche ich den geplanten Besuch der "Dorfrepublik 1967-89 Rüterberg" (s. bei den Links), um einen Kilometer Weg zu sparen. Wie schade...

Altstadt in Dömitz

Eindrücke aus der Altstadt in Dömitz.

 

 

 

In der Stadt Dömitz (die historische Altstadt erleben wir als merkwürdig "unbelebt") finden wir irgendwo eine kleine Bäckerei, in der es möglich ist, einen Pott Kaffee und ein Stückchen Kuchen zu erstehen. Für die gewohnten Hamburger Verhältnisse zu einem Spottpreis. Ein wenig "verhuscht" das Ganze, aber immerhin: ein Kaffee!! Irgendwie weckt dieser auch ein paar neue Lebensgeister. Das wird um 15:15 Uhr aber auch Zeit! Als wir Dömitz schon wieder verlassen, entdecken wir auf der rechten Seite am Hafen ein großartiges und einladendes Café direkt am Hafen. Na ja, aber wir hatten ja schon unseren Kaffee...

Aber doch ist es zu früh, um ein Quartier zu suchen, und - Schmerzen und Qualen hin oder her - wir müssen noch weiter, die vor uns liegende Gesamtstrecke bis Berlin ist einfach noch zu lang, um jetzt ernsthaft zu schwächeln. Es geht also weiter.

Allee bei Gaarz

Wenn doch nur der böige Wind nicht direkt von vorne käme - auf dieser schönen Allee bei Gaarz!

 

 

 

Durch wunderschöne Baumalleen, die teilweise direkt gen Süden verlaufen und einen dann auch schon mal dazu zwingen, zu "beißen" und gegen den pausenlosen, kräftigen Wind anzukämpfen. Auch meine Mitradlerin ist inzwischen nicht mehr so frisch und braucht eine Pause. Irgendwie auch beruhigend.

Während es so mühsam weiter geht, versuche ich mich mit irgendetwas zu beschäftigen und mich abzulenken, sei es mit wildem herumfotografieren während der Fahrt oder dadurch, mich mit den Dorfnamen zu beschäftigen, während wir in das nach Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern fünfte Bundesland auf unserer Tour kommen: Brandenburg.

Ganz interessant: Man scheint hier ein besonderes Faible für Ortsschild Besandtenlaaanggezogene Ortsnamen zu haben. Deutete sich dies durch die Orte "Kaarßen" und "Laake" auf der Höhe von Hitzacker erst an, so steigert sich dies hinter Dömitz. Man kommt zunächst durch "Gaarz", sofort danach durch "Baarz", etwas später noch durch "Wootz". Mit Bedauern lasse ich "Breetz" links liegen - immerhin ein Name, der mir von meinem Arbeitsumfeld bestens vertraut ist. Schließlich heißtOrtsschild Unbesandten der Chef von der Chefin des Chefs meiner Chefin genau so... Aber für Extratouren nach "Breetz" reicht meine Energie und mein Sitzfleisch einfach nicht mehr, und außerdem will ich doch die Etappe fahren, in der es nach "Besandten" geht. Dieses Hochgefühl wird allerdings sofort danach durch "Unbesandten" wieder entwertet - und über "Stall" geht es unmittelbar zum "Kietz".

 

 

 

Tja, wenn Ortsnamen schon zum Erlebnis werden, dann muss es einem schon wirklich schlecht gehen!

Viel anderes Erwähnens-wertes erinnere ich gar nicht mehr von der Strecke, ich rolle eigentlich nur wie in Trance durch die Gegend, beharre alle paar Kilometer auf einer drei- bis fünf-Minuten-Pause zur "Po-Schonung" - häufig von mir auch als Trink- und dann wieder Pinkelpause getarnt...

Meine Güte, geht es mir schlecht!! Was für eine bescheuerte Idee mit dieser Radtour von Hamburg nach Berlin! Ich verfluche diese Entscheidung minütlich mehrmals! Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Dabei weiß ich doch genau, dass ich total unfit und unsportlich bin! Wieso denn jetzt dieser komische Ehrgeiz, eine solche Strecke per Fahrrad zurücklegen zu wollen? Per Zug kann man von Hamburg nach Berlin doch in einer Stunde 40 Minuten fahren...

Irgendwann scheint schon die Abendsonne, der Wind lässt langsam nach - und eine Entscheidung steht an: fahren wir noch zwei Kilometer weg von der Elbe, in den Ort Lenzen, wo es mehrere Unterkünfte geben soll, oder noch zwölf Kilometer an der Elbe entlang, ins offenbar winzige Lütkenwisch, wo es laut Bikeline-Radführer nur eine einzige Unterkunft gibt, dies allerdings mit Blick auf die Elbe... Wenn die jedoch geschlossen wäre, dann müssten wir aber noch mal etliche Kilometer weiter.

 

 

 

Also fahren wir nach Lenzen, selbstverständ-lich. Der Ort präsentiert sich mit vielen Altbauten, zum Teil sehr hübsch restauriert - aber fast ohne Menschen auf den Straßen. Am Ortseingang werden auf einer Tafel einige Unterkünfte präsentiert, wir tun uns dann aber schwer, eine zu finden. Nach einigem Hin und Her und Fragen in Gastwirtschaften haben wir aber ein Zimmer in einer sehr einfachen Pension, mitten auf einer großen Straßenkreuzung. Egal! Hier im Ort bewegt sich offenbar sowieso nicht so viel...

Nach einer kurzen Pause geht es auf die Suche nach einem Restaurant. Der Gastwirt zeigt sich sehr gesprächig, erkennt uns sofort als Radler, und ist erstaunt darüber - zu dieser Jahreszeit! Stolz auf seinen Ort schlägt durch, als er ausführlich erklärt, dass Lenzen in früherer Zeit ein sehr bedeutender Ort war: In der Postkutschenzeit war es genau der Mittelpunkt und somit Treffpunkt der Kutschen zwischen Hamburg und Berlin. Bei meinem bestellten, sehr günstigen "Fisch mit Kartoffelsalat" erwischt die Küchenhilfe dann versehentlich anstatt des preiswerten Seelachses den teuren Zander. Ich fasse das als unbewusste Belohnung für meine Qualen des Tages auf, und genieße: Anstatt nach 40 Kilometern tatsächlich schlapp zu machen, haben wir dann doch immerhin 78 Kilometer geschafft, insgesamt also schon 166 km auf dem Weg von Hamburg nach Berlin. Unsere heutige Durchschnittsgeschwindigkeit war mit 16,0 km/h wieder gemütlich - aber wir sind ja auch Genussradler...

Ein wenig stolz bin ich über mein Durchhaltevermögen am heutigen Tag - mache mir aber auch eine Menge Sorgen. Was bloß tun, wenn es mit meiner körperlichen Verfassung morgen weiter so bergab geht? Oder auch nur so desolat bleibt, wie heute?

Die Wettervorhersage in dem winzigen Fernseher schaukelt uns umgehend in den Schlaf mit der Ankündigung, dass am kommenden Vormittag von der Nordsee her eine Regenfront über das Land ziehen wird. Auch das noch, denke ich - und versacke sofort in einen tiefen Schlaf, der auch dadurch nicht gestört, dass das Haus fast direkt auf der wohl größten Kreuzung des Ortes liegt...

 

Der Tourenverlauf wird in der Karte unten auf der (zoombaren) Karte mit der blauen Linie angezeigt. Bei schlechtem Empfang durch meinen GPS-Logger (z.B. in Städten oder oft auch im Wald) nimmt der angezeigte Streckenverlauf zuweilen etwas bizarre Formen an, aber er stimmt im groben doch immer. Pausen habe ich herausgeschnitten, aber kleine Rundgänge in Städten sind enthalten.

 

Hier geht es direkt zum unmittelbar folgenden Teil 3 des Fahrrad-Reiseberichtes von Hamburg nach Berlin, dem dritten Tag mit der Fahrt von Lenzen nach Havelberg.

 

Und hier geht es zu meiner externen Bilderserie zu der gesamten Radtour von Hamburg nach Berlin mit 78 anderen, großformatigen Bildern auf meiner externen Webseite www.reiseberichte-bilder.de (ein neues Fenster öffnet).

 

 

 

 

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Dirk Matzen

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