Radfahren...!
Radtour auf dem RheinRadweg
8. Tag: Millingen / NL nach Xanten (65 km)

Ein Fahrrad-Reisebericht über eine Radtour im April 2011
   mit 24 Bildern




RheinRadweg bei Rees

RheinRadweg in Rees am Rhein: Bei schon wieder strahlendem Sonnenschein warten wir auf die Fähre über den Rhein. Im Hintergrund die gewaltige Rheinbrücke Rees-Kalkar.

 

Hier geht es zurück direkt zum unmittelbar vorangegangenen Teil 7 des Fahrrad-Reiseberichtes, dem sechsten Tag mit einer Radtour entlang dem linksrheinischen RheinRadweg von Duisburg bis nach Millingen (Niederlande).

 

Es ist Sonntag, der 24. April 2011 (Ostersonntag), 9:20 Uhr, Millingen/Niederlande.
Temperatur: 17 Grad, blauer, klarer Himmel.

 

Da hat doch tatsächlich auch auf unserer Radtour der Osterhase uns gefunden - welch schöne Überraschung :-)   In Anbetracht des Feiertages lassen wir uns heute etwas mehr Zeit als sonst - und fühlen uns von dem Frühstück durch unsere Gastgeber geradezu üppig verwöhnt! Niederländische Gastfreundschaft! Toll!

Millingen Ortszentrum

Im Ortszentrum von Millingen - am Morgen des Ostersonntags recht verschlafen.

 

 

 

Erst um 9:20 Uhr geht es in Millingen aan de Rijn wieder auf unsere Fahrräder. Ein festes Ziel haben wir heute nicht, beschließen zunächst, noch ein wenig die Gegend zu erkunden und also in den Niederlanden noch eine kleine Runde zu drehen. Als geradezu genial erweist sich dabei das nummerierte Wabennetzwerk der Fahrradwege, anhand dessen man sich gut orientieren kann: Man schreibt sich einfach eine Zahlenfolge auf und folgt auf dem Radweg diesen Nummern.

Klingt total simpel! Aber irgendwie schaffe ich es doch, uns in die Irre zu leiten. Etwas so dermaßen übersichtliches - das geht mir offenbar kaum in den Kopf hinein... Ein kleines Stück begleiten wir den Rhein flussabwärts jetzt noch auf niederländischer Seite, fahren aber recht bald ab in ein landschaftlich sehr schönes Gebiet, das uns jedoch schnell auch über unbefestigte Wege, dann gar auf lose Sandwege neben Dünen führt.

Millingerwaard

In dem wunderschönen Naturgebiet "Millingerwaard" wird der Radweg zunächst ganz schmal...

Kekerdom

Blick in die Ortschaft Kekerdom.

 

 

 

Allzu lang kreiseln wir hier nicht herum, bald schon beschließen wir, dass wir uns auf den Rückweg begeben sollten. An einer schönen Stelle am Rhein gibt es noch die Möglichkeit, einen "kopje koffie" zu trinken, dann setzen wir mit einer kleinen Fähre über den Rhein über. Wir beschließen also, anders, als auf der gestrigen Herfahrt, zunächst auf der rechten Rheinseite zurück zu fahren. Dort reichen die Niederlande auch noch ein Stück weiter nach Deutschland hinein, also haben wir auch ein paar mehr Kilometer Fahrt in den Niederlanden. So kommen wir heute immerhin in den Genuss, 21 km in den Niederlanden zu radeln. Man hat dort einfach großartige Fahrradwege!

Wie auch schon am Tag zuvor bemerken wir es gar nicht, dass wir irgendwann die Staatsgrenze passieren, von den Niederlanden wieder auch deutsches Gebiet wechseln - es gibt auch an diesem Ufer des Rheins am Radweg keinerlei Hinweis auf die Grenze. Irgendwie ist es ja rührend, wie sehr die beiden Länder zusammen wachsen.

Weg nach De Bijland

Auf dem Weg in den großartigen Erholungspark
"De Bijland".

Fahrradstreifen auf Straße

Eine Überlandstraße, kurz vor der Ortschaft Skijk - mit Fahrradstreifen! Niederlande eben!

 

 

 

Nach einiger Zeit fällt uns lediglich auf, dass die Fahrradschilder wieder nach deutscher Art sind. Unsere Motivation, die Etappe vom Tag zuvor jetzt wieder komplett zurück zu fahren, hält sich allerdings in spürbaren Grenzen: wir schleppen uns ein wenig lustlos dahin. Von daher kommt uns die Stadt Emmerich gerade zurecht. Schon am Tag zuvor mit dem schrecklich schlechten Radweg direkt an der Straße L8 auf Höhe der Stadt Emmerich (allerdings in der Gemeinde Kleve) wurde einiges getan, das Radeln in der Gegend recht unattraktiv zu machen. Ein paar komische Durchgangs-Schleusen zwingen uns heute dazu, nicht nur vom Rad zu steigen, sondern diese mit ihrem schweren Gepäck dort irgendwie hindurch zu schlängeln. Noch heute fragen wir uns, wie der schwedische Radler mit seinem langen Lastenanhänger dort wohl hindurch gekommen ist. Wenn überhaupt...

Trotzdem würdigen wir das unfallfreie Erreichen von Emmerich mit einem großen, süßen und sahnig-fettigen Eis auf dem Marktplatz. Schließlich brennt auch heute die Sonne wieder fast erbarmungslos auf uns hinab. Wir haben doch noch Frühling! Das Wetter jedoch gaukelt uns seit einer Woche bereits Hochsommer vor. Aber darüber sind wir gar nicht weiter böse.

Emmerich Rheinpromenade

Die Rheinpromenade von Emmerich. Ja, der RheinRadweg geht hier mitten durch. Bei den Menschenmassen etwas später muss man dann eben absteigen und schieben.

 

 

 

Erst nach 14 Uhr raffen wir uns wieder auf, um weiter zu fahren. Ein konkretes Tagesziel haben wir noch nicht, lassen uns eher so durch den Sommer-Ostersonntag treiben. Um drei gibt es die nächste Pause, irgendwo auf einer Bank. Das Gebiet des Bienener Altrheins haben wir hier direkt vor Augen. Welch schöne Natur! Und: Die Pausen sind beim Radfahren ja sowieso immer das Schönste - aber ohne das Radfahren wären die Pausen auch nicht so schön!

In der Ortschaft Rees beschließen wir, mit der dortigen Fähre wieder das Rheinufer zu wechseln. Wir fahren danach noch ein wenig weiter, entscheiden dann aber, es heute nicht mehr weiter voran zu treiben - es soll gerade mal rund 15 km weiter, bis Xanten, gehen. Sofern wir dort eine Unterkunft finden. Es erweist sich, dass die brandaktuelle Ausgabe des Bikeline-Reiseführers vom Rhein-Radweg ein nicht sehr gepflegtes Verzeichnis für die Unterkünfte hat: Gleich ein halbes Dutzend der dort aufgeführten Privatunterkünfte erklärt mir auf meine Frage hin, schon seit Jahren keine Zimmervermietungen mehr durchzuführen. Ärgerlich! Irgendwann jedoch klappt es mit unserer Unterkunft dann doch, wenn auch nicht in einer der von uns bevorzugten Privatunterkünfte.

Rheinradweg bei Praest

Typischer Rheinradweg in dem Gebiet zwischen Emmerich und Rees. Hier eine Strecke bei Praest.

Auf dem Rheindamm

Auf dem Rheindamm, kurz vor dem Xantener Nordsee.

Also ziehen wir um kurz nach sechs in unser Zimmer in einem großen, sehr nüchternen Hotel ein. Das gute daran: wir haben noch einige Zeit, die sehr geschichtsträchtige, 2000 Jahre alte Stadt Xanten, die sich selbst gern "Römer-, Dom- und Siegfriedstadt am Niederrhein" nennt, zu erkunden. Das erweist sich als durchaus lohnend. Ein wirklich nettes Städtchen mit rund 21.000 Einwohnern, das jedoch an diesem Abend des Ostersonntags auch etwas verschlafen wirkt. Trotzdem beeindruckend: Der mächtige Dom St. Viktor, die beschauliche Altstadt und die historischen Befestigungsanlagen. Den bekannten Archäologischen Park zu besichtigen, bleibt uns keine Zeit. Wir genießen es, noch bis zum Einbruch der Dunkelheit dort zu verweilen.

Unser etwas faulen Radfahr-Ostersonntag führte uns über gerade mal 64,9 km, bei einer Netto-Fahrzeit von 4 Stunden und 22 Minuten waren wir mit einer bummeligen Geschwindigkeit von 15,2 km/h unterwegs. Insgesamt haben wir auf unserer Radtour nun 446 km zurückgelegt. Ein gemütliches Osterfest eben, mit einer schönen, gemütlichen Radtour bei phantastischem Wetter, schon wieder! Eine kleine Bildersammlung mit ein paar Eindrücken aus der alten Römerstadt Xanten finden sich noch unten.

Xanten Markt

Einen Rundgang durch die Innenstadt von Xanten sollte man nicht auslassen, wenn man in der Stadt ist. Hier der Markt gegen Abend.

Xanten, inneres Klever Tor

Das mächtige innere Klever Tor war Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung von Xanten.

Xanten, Dom nachts

Der beeindruckende Xantener Dom St. Viktor am späten Abend. Er gilt als größter Dom zwischen Köln und dem Meer - in einer 21.000 Einwohner-Stadt.

 

Und hier geht es direkt zum unmittelbar folgenden Teil 9 des Reiseberichtes: dem neunten Tag mit der Tour am RuhrtalRadweg von Duisburg bis Essen-Horst.

 

Der exakte Tourenverlauf wird in der (zoombaren) Karte unten der blauen Linie angezeigt.

 

 

 

 

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Dirk Matzen

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