Reisebericht Den Haag -
Den Haag: Mit königlichem Glanz im
  niederländischen Regierungs- und Königssitz

Reisebericht über einen viertägigen Aufenthalt in Den Haag in den
  Niederlanden, mit Ausflügen nach Scheveningen,
  im September 2018
   mit insgesamt 37 Bildern




Den Haag, Binnenhof vor den Hochhäusern

Alt und Neu verbinden sich in Den Haag sehr unmittelbar:
Der historische Binnenhof, das Machtzentrum der Niederlande in Den Haag, vor einer Reihe modernster Hochhäuser in der Stadt.

 

 

Königlicher Glanz direkt vor mir - "Prinsjesdag" in Den Haag

Ja - was ist denn nun mit mir los?

Irritiert stehe, nein: Laufe ich gerade neben mir her und beobachte mich irgendwie selber. Skeptisch - wie immer. Aber ich nehme gerade eine ganz neue, überraschende Facette an mir wahr: So habe ich mich selber in der Tat noch nie erlebt!

Okay, okay - so richtig laufen tue ich nicht. Aber ich gehe strammen Schrittes. Gemeinsam mit hunderten, vielleicht wohl eher tausenden anderen Leuten. Mein Ziel: Der Königspalast in Den Haag.

Menschenmassen sind ja eigentlich gar nicht so mein Ding. Königshäuser schon gar nicht. Aber gerade lasse ich mich völlig gedankenlos einfach mitziehen von der Menge um mich herum. Alle hier um mich herum stürmen zum Königspalast.

Aber, nein, keine Sorge - es bricht hier keine Revolution aus! Im Gegenteil: Alle hier sind freudig erregt. Es ist zwar nicht gerade eine Massenhysterie, aber viele beeilen sich sehr. Und alle wollen... winken! Und alle wollen sehen, wie das Königspaar winkt. Mehr nicht.

Mehr nicht...? Pardon - das klingt nun aber wirklich viel zu klein!

Es ist ein großer Tag hier, heute in Den Haag! Ein Tag, randvoll mit niederländischer Tradition! Ein Tag voller nationalem niederländischen Hochgefühl, voller Authentizität.

Es ist "Prinsjesdag" - die traditionelle Parlamentseröffnung in den Niederlanden. Seit dem 18. Jahrhundert traditionell begangen. Und ich - bin im Jahr 2018 mittendrin im öffentlichen Rahmenprogramm.

Und - neugierig beobachte ich mich selber: Wird meine Begeisterung etwa so weit gehen, dass ich König und Königin etwa auch winken werde?

 

Königliche Tradition in Den Haag - mitten drin in dem Ritual am "Prinsjesdag"

Beabsichtigt habe ich das bei der Planung meiner Aufenthaltszeit in Den Haag keineswegs! Erst vor Ort bekomme ich mit, was sich in meinen Aufenthaltstagen in Den Haag so tun wird. Den Haag ist nach meinem einwöchigen Aufenthalt auf einem Bildungsurlaub in Rotterdam (Reisebericht hier) die nächste logische Station in meiner zweiten Aufenthaltswoche in den Niederlanden. Den Haag ist ja nur ein Katzensprung von Rotterdam entfernt.

Dass mich jetzt die niederländische Tradition des "Prinsjesdag" so mitzieht, verblüfft mich gerade selber sehr. Dass ich für ein Miterleben dieses Prinsjesdags dann sogar meinen Aufenthalt in der mich richtig begeisternden Stadt Utrecht verkürze, das finde ich selber ja auch schon sonderbar. Was passiert da mit mir?

Eigentlich habe ich nämlich - das habe ich ja schon häufig in anderen Reiseberichten erklärt - für Königshäuser und Könige und Königinnen gar nichts übrig. Wenn ich in einer Stadt mit Königsresidenz bin, dann schaue ich mir das Schloss zwar an, von außen. Aber dann ist auch gut, bitteschön. Meist kenne ich nicht einmal die Namen der Bewohner dieser Schlösser. Eigentlich halte ich Könige und Königinnen in den heutigen Demokratien für nicht mehr so richtig zeitgemäß.

Denke ich jedenfalls. Aber wenn ich beispielsweise Bilder aus Großbritannien von den Geburtstagsfeiern der Queen anschaue, dann komme ich auch nicht umhin, einzugestehen, dass eine Identitätsstiftung durch die Königshäuser wohl enorm sein kann. Das ist ja erstmal nichts schlechtes.

Und genau das ist es, was ich gerade jetzt in Den Haag erlebe. Wobei ich mich gerade einfach mitziehen lasse.

Was passiert beim Prinsjesdag? Nun, eigentlich ist es ganz einfach - es ist ein Tag voller historischer Rituale: Der König fährt von seinem "Paleis Noordeinde" ein paar hundert Meter zum Rittersaal und hält dort die Thronrede - in der die politische Regierung die Politik für das kommende Jahr bekannt gibt (die Rede wird vom jeweiligen Regierungschef Wort für Wort vorgegeben - und in einem eigenen Ritual dem König zugeliefert). Und dann fährt der König mit seiner ganzen Entourage wieder zurück zum Palast, betritt mit den engsten Angehörigen den Balkon, winkt dem Volk ein paar Sekunden zu - und fertig.

Seit dem 18. Jahrhundert ist dies so. Mittlerweile passiert dies immer am dritten Dienstag im September. Dass ich dabei bin, ist purer Zufall.

Aber wenn so ein Zufall denn schon mal passiert, kann man den ja auch nutzen. Wenn man vor Ort ist, dann ist es spürbar, ja: Greifbar, dass dieser Tag für die Einheimischen bedeutungsvoll ist. Und zwar nicht mit schwerer, beladener Bedeutung, sondern leicht, locker, fröhlich. Fröhlicher, leichter Nationalstolz - habe ich das überhaupt schon mal erlebt?

Nun, die Strecke des Königspaars durch das Zentrum von Den Haag habe ich in den vorangegangenen Tagen automatisch kennengelernt: Die zahlreich eingerichteten Straßenabsperrungen und Hinweisschilder sind unübersehbar. Hier und da gibt es für den Prinsjesdag sogar das Verbot, sein Fiets abzustellen! In einigen Bereichen werden gar Tribünen errichtet, hin und wieder begegnen mir Reiterkolonnen in der City.

 

 

 

Ja - Reiterkolonnen! Das Ganze ist selbst-verständlich soo traditionell, dass alles in einem historischen Ablauf passiert: Ganze Militärkolonnen begleiten das Königspaar, gerne in historischen Uniformen und oft genug hoch zu Pferde. Königspaar und auch das Prinzenpaar fahren in historischen, edlen Kutschen vom Palast zum Rittersaal. Alles wirkt sehr erhaben.

Um 12 Uhr geht sozusagen die "Vorhut" los, Soldaten halten auf der Strecke Gleichschritt, Militärkapellen den Ton. Als ich um Viertel vor 12 Uhr an die Route komme, da sind die besten Plätze natürlich alle längst schon vor mehreren Menschenreihen belagert. Etliche tragen orange Farben (als Reminiszenz an das niederländische Königshaus Oranien), einige die niederländischen Farben, viele tragen etwas alberne Papp-Kronen, begegnen ihrem König also mit einer Krone auf dem Kopf.

Den Haag, Zuschauer beim Prinsjesdag

Schon über eine Stunde vor Beginn des Zugs zum Prinsjesdag haben sich in der Nähe des Binnenhofs eine Menge Zuschauer gesammelt.

 

 

 

Es macht nichts, dass alles so dicht belagert ist - ich will ja eh die allgemeine Stimmung aufschnappen. Suche mir hier und da ein Plätzchen, bleibe dann irgendwo hängen und schaue mir das Spektakel von dort aus an. Mein erster Eindruck: Es ist ein Mega-Großkampftag für alle bewaffneten Sicherheitskräfte. Aber das ist ja auch völlig klar! Überall entlang der Strecke sichern Polizei und Militär gut erkennbar die wichtigen Personen, sicherlich alle fünf Meter auf beiden Seiten der Strecke steht ein bewaffneter Soldat. Zusätzlich jede Menge Polizei, die sich auch gut erkennbar entlang der Zuschauer begibt. Und sich (ganz sicher) auch zahlreich nicht erkennbar unter die Menge mischt. Gerade in Zeiten der möglicherweise größer gewordenen Terrorgefahr ist der Prinsjesdag eine echte Stresssituation für die Sicherheitskräfte. Mir wird dann nichts von irgendwelchen Sicherheitsvorfällen bekannt.

Den Haag, Prinsjesdag, Militärkolonne

Bis an die Zähne bewaffnet: Wie eine "Vorhut" beziehen diese Soldaten eine Stunde vor Beginn Position entlang der Stecke.

 

 

 

Wenn ich mich ein wenig an den angrenzenden Gebäuden umschaue, dann wird mir auch schnell klar: Der Prinsjesdag ist auch ein wichtiges gesellschaft-liches Ereignis. Geschlossene Gesellschaften an allen Lokalitäten, wichtig aussehende Menschen im edlen Zwirn - selten nur ohne ein orangenes Accessoir, allerdings. Wahrscheinlich ist der Prinsjesdag auch ein Top-Business-Tag.

Aber das interessiert mich nur am Rande. Nach dem Durchzug der Militärs gibt es eine recht lange Pause, gegen ein Uhr kommt dann endlich der königliche Tross. Prinz Constantijn und Prinzessin Laurentien (deren Namen ich, zugegeben, im Nachhinein erstmal im Internet suchen muss) verstrahlen aus ihrer Kutsche heraus ausgesprochen gute Laune, sie entdecken auf einem Balkon offenbar Bekannte - denen ausgelassen-unköniglich zugewunken wird.

Prinzessin Laurentien der Niederlande

Bestens gelaunt: Prinzessin Laurentien in ihrer Kutsche auf dem Weg zum Binnenhof.

 

 

 

Endgültig königlicher Glanz fällt auf mich und alle Umstehenden dann natürlich mit der Königs-Kutsche. Zwar verschwinden König Willem-Alexander (auf der mir zugewandten Seite, seinen Namen muss ich nicht im Internet suchen) und Königin Máxima trotz, oder gerade wegen, des Sonnenscheins etwas im Schatten ihrer Kutsche, beide winken freundlich-gelassen auf die königliche Weise - und ich stehe da und registriere, dass es mich ungeahnt stark berührt, diesen königlichen Glanz direkt vier oder fünf Meter vor mir zu haben. Damit habe ich nicht gerechnet! Hat (auch...) mir da gerade eben ein wirklicher, echter König gewunken? Wirklich? Etwas irritiert fange ich an, mich selber zu beobachten - was passiert hier gerade mit mir?

König Willem der Niederlande

Auch gut gelaunt der König: König Willem-Alexander auf dem Weg zu seiner jährlichen Rede zur Parlamentseröffnung im Binnenhof - leider etwas im Schatten.

 

 

 

Als der königliche Tross vorbei ist, geht etwa die Hälfte der Zuschauer, die andere Hälfte bleibt. Auch die ganzen Bewaffneten bleiben stehen. Zwar weiß ich keine genauen Details über den Ablauf der Veranstaltung - aber ich kombiniere richtig: Die königlichen Herrschaften müssen zum Ritual des Winkens vom Balkon des Palasts (ich weiß immerhin, dass das noch kommt) wieder zurück zu ihrem Schloss - also werden die nochmal hier durchkommen. Die Rede des Königs wird über Lautsprecher übertragen - die niederländische Sprache ist mir aber doch noch zu fremd, um dort etwas zusammenhängendes verstehen zu können...

Königin Máxima der Niederlande

Mit einem strahlenden Lächeln unterwegs: Königin Máxima auf dem Rückweg nach der Parlamentseröffnung im Binnenhof.

 

 

 

Als die Rede dann zu Ende ist, geht es für den Tross nach einer Weile tatsächlich wieder zurück ins Schloss. Diesmal habe ich einen etwas günstigeren Platz ergattert (sind ja nicht mehr so viele Leute da...). Diesmal sitzt Königin Máxima auf der mir zugewandten Seite. Was für eine schöne, erhabene Königin - fast, wie ich mir das als kleines Kind im Märchen so vorgestellt habe! Was für ein Ereignis, einen flüchtigen freundlichen Blick mit dem königlichen Wink von der Königin zugeworfen zu bekommen! Wie vom Donner gerührt, wie nach einem magischen Moment fühle ich mich - immer noch zu meiner eigenen Überraschung. Wieder beobachte ich mich selber irgendwie wie von außen.

Und ebenso zu meiner eigenen Überraschung kenne ich selber plötzlich kein Halten mehr, wie die meisten um mich herum: Jetzt aber schnell - ab zum Schloss, zum Paleis Noordeinde! Jetzt will ich dem niederländischen Königspaar zuwinken, na klar! Und ich will schauen, was am Palast passiert. Überhaupt im allgemeinen - und auch mit mir selber...

 

Reiterübungen am Strand von Scheveningen - Vorbereitung auf den Prinsjesdag

Auch die Vorbereitungen auf den Prinsjesdag habe ich zuvor schon wahrgenommen. Schon direkt nach meiner Ankunft in Den Haag: Noch mit dem Koffer an der Hand an einem frühen Samstag-Nachmittag auf dem Weg zum Hotel zieht ein langer Treck der den Prinsjesdag begleitenden Reiterstaffeln mitten durch die zu diesem Zeitpunkt von Shoppenden dicht bevölkerte Innenstadt. Die Absicht an diesem Zug sicherlich auch: Die Pferde an die Enge und die vielen Menschen gewöhnen.

Dazu dient auch ein am Tag vor dem Prinsjesdag traditionell durchgeführtes Übungs-Ritual. Von Neugierde getrieben und auch schon ein wenig von mir selber überrascht zieht es mich zu diesen Vorbereitungen für den Prinsjesdag. Diese finden statt - am Nordseestrand von Scheveningen.

Scheveningen ist eines der größten Seebäder der Niederlande - und gehört als Stadtteil zu Den Haag. Vom Stadtzentrum Den Haags kann man in einem guten und je nach Weg angenehmen Fußmarsch in einer Stunde an die Nordseeküste nach Scheveningen gehen. Man kann auch die Straßenbahnlinie 1 nehmen - wenn sie denn fährt. Zum Zeitraum meines Aufenthalts fährt die Bahn überhaupt nicht: Bauarbeiten! Das muss denn ja wohl auch mal sein. Immerhin gibt es alternative Busse.

Trotzdem bin ich um 9:30 Uhr in Scheveningen, um mir das Trainings-Ritual der Reiterverbände anzuschauen - und erlebe eine wahrhaft skurrile Szenerie. Die Reiterstaffeln von Militär und Polizei drehen vor den zahlreichen Zuschauern in dem feinen Sand des Strandes ihre Runden - und von Runde für Runde wird für zunehmenden Stress bei den Pferden gesorgt. Die Philosophie dabei: Die mit ausgeprägtem Fluchtinstinkt versehenen Vierbeiner sollen sich an die tags darauf bevorstehende Unruhe gewöhnen.

Scheveningen, Reiter am Strand

Nachdem einige Polizeistaffeln bereits ihre Runden am Strand von Scheveningen gedreht haben, ziehen hochdekorierte eher erhabene Militärs in die provisorische Arena ein, um Ihre Pferde auf den Folgetag vorzubereiten.

 

 

 

Also werden die Zuschauer aufgefordert, nach und nach für Lärm zu sorgen (einige wenige haben sich mit Dingen wie Kochtöpfen darauf vorbereitet), es spielt eh die ganze Zeit eine Militärkapelle, die Soldaten am Rande wedeln mit großen Fahnen, werfen Böller in Richtung der Pferde und schießen später mit Platzpatronen, zwei Motocross-Biker flitzen am Strand hin und her (auch, um eventuell auftretende Störungen schnell klären zu können). Zum "krönenden" Abschluss werden große Rauchtöpfe gezündet und die Pferde müssen durch den dichten Qualm, ohne sehen zu können, wohin sie da durch den Qualm laufen.

Scheveningen, Militär-Reiter am Strand

Edle Rösser im Sand vor Betonbunkern: Jedes Jahr am Tag vor dem Prinsjesdag kann man diese Szenerie in Scheveningen beobachten.

Scheveningen, Reiter durch dichten Qualm

Der "krönende" Abschluss: Durch den dichten Qualm mehrerer Rauchtöpfe müssen die Reiter hindurch -  ohne sehen zu können, was vor Ihnen liegt. Für die Pferde, aller enormen Kräfte zum trotz Fluchttiere, eine enorme Mutprobe.

 

 

 

Nun, ich bin zwar selber kein Reiter und kenne mich dement-sprechend wenig mit Pferden aus - aber als Vater einer früher einmal völlig pferdevernarrten Tochter habe ich doch einige Erfahrungen gesammelt. Und wer da immer wieder erlebt hat, wie ängstlich und schreckhaft diese großen, kraftvollen Tiere sind, für wie viel Panik eine in einem Baum hängende kleine Plastiktüte sorgen kann - der kann nur Bewunderung für diese wirklich bizarre, gut einstündige Aktion am Strand von Scheveningen empfinden. Reiter und Pferde sind dort erstaunlich vertrauensvolle Einheiten. Insgesamt ein wirklich skurriles Erlebnis - wobei ich mich an einigen Stellen durchaus (ohne jegliche Antwort zu haben) frage, ob hier nicht schon beinahe Tierquälerei passiert...

 

Ein paar Fakten über Den Haag

Nach Amsterdam und Rotterdam ist Den Haag die drittgrößte Stadt der Niederlande: Rund 540.000 Menschen leben immerhin in Den Haag. Und das auf knapp 100 km² - was für eine gesamte Stadt eine enorme Dichte bedeutet. So gibt es in meiner Heimatstadt Hamburg nicht einen Stadtbezirk mit einer solch hohen Bevölkerungsdichte, wie die gesamte Stadt Den Haag sie hat. Über die gesamte Stadt gemittelt ist Hamburg nicht einmal halb so dicht besiedelt, wie Den Haag.

Wobei ich nicht ganz präzise bin. Welche Überraschung: Den Haag hat offiziell niemals den Status einer Stadt erhalten - na sowas! Offiziell ist Den Haag also so etwas wie ein Flecken oder ein Dorf...

Etwas verblüffend finde ich, dass Den Haag einen anderen amtlichen Namen trägt: Der offizielle Name der Stadt lautet 's-Gravenhage (aber natürlich bleibe ich hier bei der gängigen Bezeichnung Den Haag - wie es die Stadt selber seit 1990 auch konsequent macht, der amtliche Name ist außerhalb der Niederlande für kaum jemanden unfallfrei auszusprechen und man ist da im Zuge der allgemeinen Internationalisierung offenbar ganz pragmatisch). Ohne jeden Zweifel ist Den Haag eine bedeutende Stadt, und das auch weit über die Niederlande hinaus.

Den Haag ist Regierungssitz der Niederlande, das Parlament befindet sich hier, das niederländische Königshaus hat hier seine Residenz, das höchste Gericht der Niederlande steht hier ebenso wie die Königliche Nationalbibliothek. Interessant dabei allerdings: Den Haag ist nicht die formelle Hauptstadt der Niederlande - das ist Amsterdam.

 

 

 

Aber auch über die Niederlande hinaus ist Den Haag eine wichtige Stadt: Der Internationale Gerichtshof hat in Den Haag seinen Sitz - bezeichnen-derweise im Friedenspalast. Der Internationale Strafgerichtshof hat ebenfalls seinen Sitz in Den Haag, ebenso, wie das europäische Polizeiamt Europol. Die 2013 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete, weltweit geachtete Organisation OPCW (auf deutsch: Organisation für das Verbot Chemischer Waffen) hat hier ihren Sitz. Es ist wohl nicht übertrieben, Den Haag als die Stadt für Recht und Gerechtigkeit in der Welt anzusehen. Das "World Forum" versteht sich dementsprechend als Kongress-Zentrum für weltweit bedeutende Themen - wie der Name ja schon ausdrückt.

Den Haag, Europol

Junge, Junge - das wirkt aber (sicherlich gewollt) abweisend: In dieser Bunker-ähnlichen Festung hat sich Europol verschanzt, die europäische Polizeibehörde.

 

 

 

Es findet sich also vieles Bedeutendes in der Stadt - eine wichtige Stadt, nicht nur in Europa. Dem-entsprechend hat man dafür gesorgt, dass die Stadt in großen Teilen ein sehr modernes Gesicht erhalten hat: Etliche Hochhäuser prägen das aktuelle, moderne Stadtbild sehr stark.

Der zentralen Wichtigkeit der Stadt entsprechend, spielt der Dienstleistungssektor eine enorme Rolle in Den Haag - aber es gibt auch, ohne besondere Schwerpunkte, eine große Zahl an Handels- und wohl auch Industrieunternehmen.

Es ist keine große Überraschung, dass diese moderne Stadt auch in Sachen Öffentlicher Personenverkehr ganz weit vorne ist: Es gibt einen topmodernen Zentralbahnhof. Auch im Nahverkehr ist man vorne dabei und verfügt über eines der umfangreichsten Straßenbahn-Netze von ganz Europa.

Vor allem mit den Stadtteilen Scheveningen und Loosduinen verfügt Den Haag aber auch über viel und feinen Nordseestrand - und damit hat man ein großartiges Naherholungsgebiet direkt vor der Haustür.

 

Eindrücke aus dem Zentrum von Den Haag

Kaum bin ich mit dem Zug aus Rotterdam kommend in dem modernen Bahnhof Den Haag Centraal angekommen - verlaufe ich mich, gehe aus dem Bahnhof heraus erstmal in eine falsche Richtung. Wie meistens, habe ich es auch heute gemacht: Vor der Anreise mal einen groben Blick auf den Stadtplan - und dann gehe ich los, weit ist es nicht wirklich zu meinem sehr zentral gelegenen Hotel. Relativ bald bemerke ich meinen Fauxpas und orientiere mich nochmal neu, diesmal richtig. Aber, selbst mit dem Plan in der Hand merke ich bald, dass ich mich im etwas verwinkelten alten Zentrum von Den Haag nicht gut orientieren kann. Das bleibt auch in den Folgetagen so. Irgendwie passt mein Raumgefühl nicht so richtig nach Den Haag. Aber dafür kann Den Haag ja nichts.

In Den Haag bin ich also von Anfang an insgesamt ziemlich planlos unterwegs. Entgegen meines üblichen Vorgehens in mir unbekannten Städten, lange Orientierungsmärsche durch die Stadt zu machen, geht es mir in Den Haag anders: Ich verzettele mich. Als ich dann so richtig mitbekomme, dass der Prinsjesdag ansteht und was er bedeutet, rücken diese zwei Tage (also die Vorbereitung in Scheveningen und der Tag selber) sehr in das Zentrum meines Interesses. Einen Tag nutze ich für einen Ausflug in die Stadt Leiden, an einem Abend, an dem ich mich eigentlich in Den Haag ausführlicher umsehen wollte, zieht es mich dann auch etwas ungeplant an die Nordsee nach Scheveningen. Soo viel Zeit für die Stadt Den Haag selber bleibt dabei dann gar nicht.

Aber doch, natürlich sammle ich so einige Eindrücke aus Den Haag...

Das fängt schon an auf dem Weg vom Bahnhof zum Hotel an (als ich denn erstmal die richtige Richtung gefunden habe). Es geht mitten durch das "Centrum" mit seinen durchaus imposanten Hochhäusern. Auf dem folgenden Weg durch die Shopping-Zone ist mein Koffer bei den vielen Menschen etwas störend: Das Stadtzentrum ist lebendig, quirlig, in entspannter Shopping-Laune.

Den Haag, Paleis Noordeinde

Die Königliche Residenz mitten im Zentrum von Den Haag, das "Paleis Noordeinde".

 

 

 

Zu einer der größten Sehenswürdig-keiten, dem Königlichen Palast "Paleis Noordeinde", ist es von meiner Unterkunft aus nur ein Katzensprung. Sicher durch einen Zaun abgesperrt ist das Schloss nicht sonderlich nahbar, es wirkt etwas kühl-distanziert. Wie lebendig es vor dem Schloss allerdings zugehen kann, merke ich allerdings erst später, am Prinsjesdag...

Kräftig in die Moderne gesprungen ist man mit den schon erwähnten Hochhäusern. Das "Nieuwe Stadthuis", also das Neue Rathaus, kommt strahlend weiß, gläsern hell und doch imposant wuchtig daher. Das Viertel "Resident" direkt nebenan zeigt einiges an interessanter, spektakulärer Architektur - sehr gerne mit über 100 m hohen Gebäuden. Insgesamt hat Den Haag neun Gebäude mit über 100 m Höhe - mehr als doppelt so viele, wie meine wesentlich größere Heimatstadt Hamburg.

Den Haag, Stadhuis

"Eispalast" wird das teils wuchtig, teils lichtdurchflutet gestaltete neue "Stadhuis", also das Rathaus, vom Volksmund genannt (in dem man u.a. auch die Touristen-Information findet).

 

 

 

Es ist lohnend, sich hier ein wenig umzuschauen. Die beeindruckenden Bauten zeigen gerne auch immer wieder spannende, überraschende Liebe zum Detail beim genaueren Hinschauen. Beliebt scheint es bei den Bewohnern der Stadt auch zu sein, diesen Türmen schöne, anschauliche Spitznamen zu geben. "Zitronenpresse", "Eispalast", "Stimmgabel", "Bügeleisen" oder auch "Haagse Tieten". Aber dieses Hobby haben die Den Haager ja nicht für sich...

So etwas, wie "typisch niederländische" Stadtteile finde ich in Den Haag kaum. Das mag ja daran liegen, dass ich mich nicht so weitläufig umschaue, ja: Verzettele in diesen Tagen. Aber vielleicht gibt es solche charmanten Ecken in dieser modernen Stadt auch kaum? So recht weiß ich es gar nicht - aber schöne Grachten-Romantik, wie ich sie zum Beispiel aus Groningen oder aus Zwolle kenne, ist ganz bestimmt nicht die Stärke von Den Haag.

 

Der Binnenhof - Zentrum der Macht der Niederlande und Geschichte pur

Der absolute Zentralpunkt von Den Haag, ja, eigentlich der modernen Niederlande, ist natürlich der "Binnenhof"!

Den Haag, Binnenhof

Blick durch den "Binnenhof", das Machtzentrum der Niederlande, mit dem wuchtigen, mittelalterlichen "Ridderzaal" ganz links.

 

 

 

Das mittelalterliche Gebäude-ensemble (der erste Bau, der "Ridderzaal" - "Rittersaal", entstand im 13. Jahrhundert und genau dort findet heutzutage die Parlaments-eröffnung am Prinsjesdag durchgeführt) beeindruckt mich mit seiner Wucht. Es sieht aus, wie ein wuchtiges, historisches, aber tatsächliches Machtzentrum. Völlig zu recht: Das Parlament, die "Tweede Kammer", liegt am Binnenhof. Ebenso, wie der Sitz des Ministerpräsidenten. Ergänzt wird dies alles recht kompakt durch diverse Ministerien.

Den Haag, Mauritshuis

Direkt am Binnenhof gibt es im "Mauritshuis" Kunstgenuss vom Feinsten - es gibt Experten, die die Gemäldesammlung des Hauses auf eine Stufe mit dem Louvre oder dem Prado stellen.

Im "Mauritshuis" gibt es zudem allgemein zugängliche Hochkultur - mitten im Regierungszentrum. Dieses zeigt sich insgesamt zugänglicher, als das Königshaus. Fast bin ich überrascht, dass ich mich selbst zwei Tage vor dem Prinsjesdag völlig ungehindert und jedenfalls nicht spürbar beobachtet durch den Binnenhof schlendern kann. Und rundum ist zu dem Zeitpunkt keine Politie sichtbar.

 

Scheveningen - Rummelplatz an der Nordsee

Besonders am ersten Tag in einer unbekannten Stadt lasse ich mich ja gerne völlig ungeplant durch die Straßen treiben. In Den Haag treibt es mich bei diesem Vorgehen ziemlich direkt zum "Vredespaleis", dem "Friedenspalast". Nicht nur, dass dieses Gebäude weltweite Bedeutung hat - es beeindruckt auch durch seine Erscheinungsform. Sehenswert!

 

 

 

Doch dann passiert mir wieder etwas Komisches, für mich aber irgendwie auch Typisches: Ich sehe Grün - ein Park. Und das zieht mich zunächst mal an. Also: Rein in den Park, etwas entspannen, denke ich mir. Der Weg auf den ich gerate geht schnur-geradeaus, wie auch die wenigen Leute, die hier unterwegs sind. Also laufe ich auch eine Weile geradeaus durch den Park. So richtig erholsam ist das zwar gerade nicht, es gibt links und rechts keine Bank zum Verweilen und man hört auch den parallel laufenden Autoverkehr. Aber immerhin: Grün. An einem herrlichen Spätsommertag.

Den Haag, Strecke nach Scheveningen

Durch den "Scheveningse Bosjes" kommt man schnurstracks in den Den Haager Stadtteil Scheveningen.

 

 

 

Exakt gerade mal 16 Minuten später bin ich wieder in einer städtischen Umgebung gelandet - in Scheveningen. Eines der bekanntesten Nordseebäder der Niederlande. Und mit seinen 56.000 Bewohnern heutzutage Stadtteil von Den Haag. So völlig überraschend ist es nun auch nicht mehr für mich, in Scheveningen zu landen. Schließlich habe ich doch die Straßenschilder gesehen sowie die Haltestellen der außer Betrieb gesetzten Straßenbahn.

Es ist ein relativ überschaubarer Fußweg bis nach Scheveningen. Und wenn ich denn nun schon mal in Scheveningen bin, dann will ich natürlich auch ans Meer! Nordseeluft schnuppern: Immer eine gute Idee! Immer!

Weit ist es dann nicht mehr. Und durch die nette kleine Fußgängerzone durch das "Scheveningen Dorp" ist es ein netter Spaziergang.

Scheveningen, Kurhaus

Das wunderschöne Kurhaus aus dem 19. Jahrhundert wird von einer Art Strand-Rummelplatz belagert.

 

 

 

Aber, zugegeben: Was dann kommt, ist für mich ein kleiner Kulturschock. Es liegt zwar ein grandios breiter, einladender Strand vor mir - aber auch eine Art Rummelplatz. Eingerahmt von teilweise enormen Betonklötzen. Ganz offenkundig wird das Nordsee-Strandleben hier in den Niederlanden anders interpretiert, als ich es aus meinem Norddeutschland kenne. Entlang des schön gestalteten, gepflasterten Boulevards gibt es eine ausladende Strandbar neben der anderen, laute Musik schallt hier und dort. Ein (immerhin sehr schön traditionelles) Karussell läuft, es wird auf großen Trampolinen gehüpft, auf dem Boulevard kauern 23 niedlich-skurille Skulpturen von Tom Otterness auf dem Weg herum, von winzig klein bis riesengroß (direkt vor dem Museum "Beelden aan Zee"). Immerhin: Es bringt mir Spaß, diese ein wenig für mich zu entdecken. Für einen Besuch des direkt nebenan liegenden, hochgelobten Skulpturen-Museums ist es heute zu spät.

Und, Überraschung: Auch bringt es mir Spaß, mir die Werbeplakate auf dem Boulevard näher anzuschauen. Pfiffige Werbung finde ich ja oft interessant - und diese hier gehört für mich dazu: man macht Werbung für "Noordseefis uit Scheveningen", also Nordseefisch. Da hat man offenbar wichtigen lokalen Größen einen oft ganz schön großen Fisch in die Hand gedrückt und vor die Kamera gestellt. Und ich als Betrachter staune über die Vielfalt - an Fischen UND Menschen. Eine nette (Werbe-)Idee!

Scheveningen, Skulpturen auf Promenade

Auch die niedlich-absurden Skulpturen von Tom Otterness auf der Promenade von Scheveningen sind echte Hingucker.

 

 

 

Die Seebrücke an sich ist ja keine besonders große Besonderheit - das gibt es ja auch anderswo (wenn auch eher nicht an der deutschen Nordseeküste). Aber, dass diese Seebrücke ("Pier") dann gleich mit einem 40 m großen Riesenrad ausgestattet wird, dem einzigen Riesenrad Europas über dem Meer, ist dann schon etwas besonderes. Von einem Flughafen-Tower-ähnlichen Turm kann man über der Nordsee Bungee springen. Immerhin ist der Zugang zum Pier mittlerweile kostenfrei (das war wohl nicht immer so) - und durchaus einen Weg wert. Vom Oberdeck der Brücke hat man einen schönen Blick auf Meer, Strand und Stadt Scheveningen. Deutlich kann man am Horizont die künstlich aufgeschüttete Maasvlakte des Hafens Rotterdam sehen. Weil über dem Meer, wie über der Nordsee gegen Abend ja meist üblich, ein paar Wolken aufziehen, komme ich nicht in den Genuss eines Sonnenuntergangs - aber das ändert nichts daran, dass der Blick schön ist.

Scheveningen, Hochhäuser neben Seebrücke

Enorme Hochhäuser - Bettenburgen - prägen das Bild von Scheveningen am Strand.

 

 

 

Ein absoluter Hingucker ist natürlich das überaus edel scheinende Kurhaus, das seit 1885 als bestes Hotel am Ort genutzt wird. Das meiste allerdings im etwas rummeligen Strandleben ist nicht so mein Ding. Aber es wäre auch gar kein Problem, dem auszuweichen. Wer es lieber etwas ruhiger möchte geht halt eben ein paar hundert Meter den langen Strand entlang - dort hat man dann seine Ruhe und kann in der Ferne beobachten, wie das Riesenrad sich gemächlich dreht.

Insgesamt macht Scheveningen auf mich durchaus Eindruck. Und für die Stadt Den Haag ist es natürlich ein Segen, ein solch enormes Nacherholungsgebiet direkt vor den eigenen Pforten, in fußläufiger Entfernung von der sehr kompakten Innenstadt, zu haben.

 

König und Königin zuwinken? Ohne mich - leider...

Aber der Prinsjesdag ist ja noch gar nicht ganz zu Ende, ich bin ja noch hektisch auf dem Weg zum Palast - zum Winken der königlichen Familie.

Es wird eine hektische Aktion, denn, welche Überraschung: Leider bin ich nicht der Einzige, der auf diese Idee gekommen ist. Ein ganzer Wust an Menschen macht sich auf den Weg zum Palast. Offenbar oft etwas zielstrebiger, als ich. Als ich nach ein paar Minuten Weg zur Fußgängerzone vor dem Palast komme - geht dort nicht mehr viel. Eine eng gepresste Menschenmenge (was ist dagegen schon ein ausverkauftes Fußballstadion?) steht dort, winkend. Mir fehlen etwa vier bis fünf Meter, um auch einen Blick zu erhaschen - und winken zu können. Durch die Fenster eines Nebengebäudes erhasche ich einen kurzen Blick, aber es geht gar nichts mehr, die Menschenmenge wabert hin und her, aber es geht nicht vor und nicht zurück... Schade! Nix ist's mit Winken! Und dabei wollte ich, unbedingt!

Den Haag, Königsfamilie im TV

Da bleibt mir ja nur, das Entgangene im abendlichen TV anzuschauen. Da ist die Sicht dann ja auch viel besser ;-)

 

 

 

Als das große Winken dann abgeschlossen ist, zieht es die Masse an Menschen genauso schnell wieder von dem Palast weg. Ich dränge mich hinter einer Blumenrabatte aus dem Strom heraus - und treffe dort auf jemanden, der dies ebenso tut: Einen "City Host", einen Mitarbeiter der Tourismus-Zentrale Den Haag. Schon vorher ist er und auch andere Kollegen mir immer wieder aufgefallen: Es wurden fleißig etwas alberne, zusammensteckbare Papp-Kronen an Passanten verteilt.

Seine gute Laune nach dem heutigen drängenden, massiven Einsatz bewundere ich umgehend, als er mich anspricht. Als ich ihm auf englisch signalisiere, dass ich leider kein niederländisch spreche, wechselt er nach einer kurzen Nachfrage völlig problemlos zu deutsch. Wir plaudern noch ein wenig nett miteinander - und er hat dann offenkundig einige Freude daran, selber eine Papp-Krone zusammen zu stecken und mir grinsend auf den Kopf zu setzen (ich grinse auch - selbstverständlich). Spätestens jetzt bin ich natürlich besänftigt, dass es mit dem Winken zum anderen König nicht geklappt hat.

Heute ein König! Koning van Duitsland?

Jedenfalls bekommt die eigentlich doch recht prachtvolle Papp-Krone direkt nach meiner Rückkehr nach Hause in der Tat sofort einen Ehrenplatz in der Wohnung :-)

 

Ein paar Tage Den Haag - ein kurzes Fazit

Ganz klar: Mein Aufenthalt in Den Haag (’s-Gravenhage, The Hague, La Haye, der Haag - wie auch immer) ist ganz eindeutig bestimmt von dem Prinsjesdag. Dieser kommt mich zwar völlig ungeplant über den Weg, letztlich nur wegen des unmittelbar vorangegangenen Bildungsurlaubs in Rotterdam.

Und, ganz ehrlich: Ich mache mir nichts aus Königshäusern! Ganz, ganz ehrlich! Eigentlich... Aber... wenn einem dieses Königliche so nahekommt, dann muss man schon sehr hartgesotten sein, um sich hiervon nicht einfangen zu lassen. Auch, wenn ich zunächst über mich selber verblüfft bin, lasse ich mich von der allgemeinen Begeisterung doch einfach mitziehen - und erfreue mich daran. Ein Erlebnis der besonderen Art.

Natürlich - Den Haag ist längst nicht nur der Prinsjesdag! Aber - der Prinsjesdag ist ganz, ganz viel Den Haag! Was für ein glücklicher Zufall für mich, dies so hautnah erleben zu können: Ein wichtiges Ereignis in den Niederlanden mit ganz fröhlichem, völlig authentischem Nationalstolz - vielleicht wäre der Begriff "Nationalfreude" richtiger.

Der Prinsjesdag hat bei meinem Besuch aber auch dafür gesorgt, dass ich mich gar nicht so viel in der Stadt selber habe treiben lassen, wie ich es ansonsten bei Städtereisen oft mache. Na klar: Das Stadtzentrum mit dem historischen, enormen Innenhof, die modernen, architektonisch spannenden Hochhäusern, der Königspalast, der Friedenspalast - das ist alles sehr beeindruckend. Scheveningen ein paar Kilometer abseits der Innenstadt ist ein mit deutschen Augen betrachtet ungewöhnliches Nordseebad - mit wunderbarem Strand. Das grandiose Spätsommerwetter Mitte September macht es mir zudem leicht, mich in der Stadt wohl zu fühlen.

Die typisch niederländisch-gemütlichen Stadtviertel findet man in Den Haag nur an einigen Stellen. Aber das macht nichts: Die Stadt ist vielseitig, interessant und einen Besuch wert! Selbst ohne königliches Winken vom Balkon...

 

Zu der externen Bilderserie mit 82 anderen, großformatigen Bildern von meinem Aufenthalt in Den Haag und Scheveningen geht es hier.

 

 

 

 

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Dirk Matzen

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